
Tattoos sind mehr als nur Hautkunst; sie sind Ausdruck von Persönlichkeit, Kultur und oft auch von ethischen Überzeugungen. Bei der Wahl der richtigen Tattoo-Farbe spielen nicht nur ästhetische, sondern auch gesundheitliche und moralische Aspekte eine Rolle. In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen klassischen, veganen und natürlichen Tattoo-Farben und geben dir einen Überblick über ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
Klassische Tattoo-Farben
Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Traditionelle Tattoo-Farben bestehen aus einer Mischung von Pigmenten, Trägerflüssigkeiten und Bindemitteln. Häufig verwendete Inhaltsstoffe sind:
- Pigmente: Können sowohl organischen als auch anorganischen Ursprungs sein. Einige schwarze Pigmente werden beispielsweise aus Knochenkohle gewonnen, die durch das Verbrennen von Tierknochen entsteht.
- Trägerflüssigkeiten: Dienen dazu, die Pigmente gleichmäßig zu verteilen und die Farbe in die Haut zu transportieren. Hierbei kommen oft Glycerin, Alkohol oder Wasser zum Einsatz.
- Bindemittel und Zusatzstoffe: Diese sorgen für die Stabilität und Haltbarkeit der Farbe.
Gesundheitliche Aspekte
Einige der in klassischen Tattoo-Farben verwendeten Inhaltsstoffe stehen im Verdacht, allergische Reaktionen hervorzurufen oder gesundheitsschädlich zu sein. Die EU-Chemikalienverordnung REACH regelt die Verwendung bestimmter Substanzen in Tattoo-Farben, um die Sicherheit für Verbraucher zu erhöhen. Dennoch ist es wichtig, sich vor dem Tätowieren über die verwendeten Farben und deren Inhaltsstoffe zu informieren.
Vegane Tattoo-Farben
Was macht eine Tattoo-Farbe vegan?
Vegane Tattoo-Farben verzichten vollständig auf tierische Inhaltsstoffe und werden nicht an Tieren getestet. Statt tierischer Bestandteile werden alternative Pigmente und Trägerstoffe verwendet.
Häufige tierische Inhaltsstoffe in nicht-veganen Farben
- Knochenkohle: Wird zur Herstellung schwarzer Pigmente verwendet.
- Schellack: Ein Harz, das von Lackschildläusen produziert wird und als Bindemittel dient.
- Glycerin: Kann tierischen Ursprungs sein und wird als Feuchthaltemittel eingesetzt.
Vorteile veganer Tattoo-Farben
- Ethisch vertretbar: Keine Verwendung von tierischen Produkten oder Tierversuchen.
- Gesundheitlich unbedenklicher: Viele vegane Farben basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen und können daher weniger allergische Reaktionen hervorrufen.
Bekannte Hersteller veganer Tattoo-Farben
- Eternal Ink
- Intenze
- Silverback Ink
- Fusion Ink
- Solid Ink
Diese Hersteller bieten eine breite Palette an veganen Farben an, die den höchsten Qualitätsstandards entsprechen.
Natürliche Tattoo-Farben
Definition und Zusammensetzung
Natürliche Tattoo-Farben bestehen aus Pigmenten, die aus natürlichen Quellen wie Pflanzen, Mineralien oder anderen organischen Materialien gewonnen werden.
Vorteile
- Umweltfreundlich: Die Gewinnung und Verarbeitung der Pigmente belasten die Umwelt weniger.
- Weniger chemische Zusätze: Oftmals wird auf synthetische Zusatzstoffe verzichtet.
Herausforderungen
- Haltbarkeit: Natürliche Pigmente können schneller verblassen als synthetische.
- Allergiepotenzial: Auch natürliche Stoffe können allergische Reaktionen hervorrufen.
Worauf sollte man bei der Wahl der Tattoo-Farbe achten?
- Transparenz des Studios: Achte darauf, dass dein Tattoo-Studio offen über die verwendeten Farben und deren Inhaltsstoffe informiert.
- Zertifizierungen: Prüfe, ob die verwendeten Farben den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen und entsprechende Zertifikate vorliegen.
- Eigene Prioritäten: Überlege dir, welche Aspekte dir wichtig sind: Ethik, Gesundheit, Umweltfreundlichkeit oder Haltbarkeit.
Die Wahl der richtigen Tattoo-Farbe hängt von individuellen Präferenzen und Überzeugungen ab. Während klassische Farben seit Jahrzehnten im Einsatz sind, bieten vegane und natürliche Alternativen ethische und potenziell gesundheitliche Vorteile. Es ist wichtig, sich vorab gut zu informieren und gemeinsam mit dem Tätowierer die beste Entscheidung für das eigene Tattoo zu treffen.